Das Dorf
Unser Dorf hat Zukunft !
Doch zunächst erstmal ein Paar alte Informationen.
Die früheste Erwähnung des Dorfes Altenvalbert befindet sich in einem beurkundeten Brief aus dem Jahr 1439, in dem Arnt Rump zu Obervalbert einen Gulden Geldes oder entsprechend Korn als Rente aus dem Zehnten zu Altenvalbert der Kirche zu Elspe vermacht. Die Höfe des Dorfes gehörten im wesentlichen zu den als „Rumps Lehen“ bezeichneten Lehngütern, die im späten Mittelalter von der adeligen Familie Rump zu Oedingen bzw. Valbert und Wenne vergeben wurden.
Durch den Ort führt der sogenannte Römerweg, welcher von Bonn über Olpe, Elspe weiter über Obermarpe in Richtung Meschede auf die Briloner Höhen führt. Von Grevenbrück bis Elspe führt die Heidenstraße auf gleicher Trasse bis kurz vor Altenvalbert, um bei der "Lausebuche" in Richtung Oberelspe, Wormbach weiter bis Kassel abzuzweigen.
Einwohnerzahlen für Altenvalbert lassen sich erstmals für die Zeit um 1536 schätzen. Ein 1536 angelegtes Schatzregister (diente der Erhebung von Steuern) des Herzogstums Westfalen nennt in Atenvalbert 6 Schatz- bzw. Steuerpflichtige, nämlich Gort Gramen, Johann Gryße, Gobbelln Dorßtyck, Hanß Rolanndt, Heynman Greve und Arnndt von Farennberth.
Setzt man die erwähnte Zahl der Schatzpflichtigen mit der Zahl der damals vorhandenen Häuser gleich und rechnet pro Wohnhaus etwa 6 Einwohner, so müssen um 1536 etwa 36 Einwohner gelebt haben. Einzelne der genannten Namen lassen vermuten, daß es sich um frühe Ahnen von bestimmten derzeit in Altenvalbert lebenden Familien handelt.
Im Jahre 1758 hat eine Brandkatastrophe die Dorfkapelle St. Maria Magdalene und 4 weitere Häuser (die Höfe Greven, Griesen, Arentz und Gramen) völlig zerstört. Eine Inschrift am wieder aufgebauten Hof Gramen (heute Familien Richard) erinnert an das Ereignis „ANNO 1758 DEN 28. AUGUSTUS HADT DIE WITTIBE ANAELISABETH GRAMES DURG EINEN SCHWEREN BRANDE DURG ARMUDT DISSES HAUS MUSSEN LASSEN AUFBAUEN. GODE WOLLE DIJENIGEN BELOHNEN DIE IHR GUTES GEDHAN HABEN“
Die erste preußische Gebäude- und Einwohnerzählung aus dem Jahr 1817 gibt für Altenvalbert acht Wohnhäuser und 86 Einwohner an. Das durch Landwirtschaft geprägte Umfeld von Altenvalbert war lange Zeit ärmlich bzw. schwierig. In einer Beschreibung des Elsper Pfarrers F. Kayser aus der Zeit um 1823 heißt es : „Altenfalbert, ein kleines Dorf von 11 Einsassen, 2 Beisassen, 12 Familien und 87 Seelen, liegt ost-nördlich ½ Stunde von Elspe auf einer Anhöhe in einer eben nicht freundlichen Gegend, der Boden ist sandig und lehmig und nicht sonderlich fruchtbar.“ Eine Besserung trat aber nach der Inbetriebnahme der Bahnstrecke Hagen – Altenhundem -Siegen im Jahr 1861 und dem Aufblühen der Industrie, insbesondere der Erschließung der Meggener Schwefelkiesgruben ein.
In den Kriegswirren des Jahres 1945 hat auch Altenvalbert schwer gelitten. Eine ausführliche Dokumentation der Ereignisse enthält die Kriegschronik von Pfarrvikar Tölle
Die heutige Kapelle St. Maria Magdalena wurde im Jahr 1760 neu aufgebaut, nachdem der Vorgängerbau 1758 (wie erwähnt) völlig abgebrannt war. Sie bildet nach wie vor den Ortsmittelpunkt, weil sich der ursprüngliche Ortsbereich kaum erweitert hat (näheres siehe den Beitrag „Unsere Kapelle . .“) auf dieser Homepage.
Bis zum Jahr 1970 hat sich die Einwohnerzahl gegenüber 1817 nur wenig verändert. Nach einer amtlichen Statistik aus 1970 belief sich die Zahl der Bewohner von Altenvalbert auf 89, wovon 15 in der Landwirtschaft, 18 im Produzierenden Gewerbe, vier im Handel und Verkehr und drei in anderen Bereichen beschäftigt waren.
Derzeit beträgt die Einwohnerzahl 121 (Stand 30. Juni 2009). Bemerkenswert hoch ist der Anteil der 35 Jugend-lichen bis 18 Jahre alten Einwohner, d. s. 28,9% (gegenüber 19,6% im Durch-schnitt der Stadt Lennestadt). Hierzu haben sicherlich die günstigen Lebensumstände in Altenvalbert beigetragen. Für die Vielfalt des Dorflebens spricht im übrigen, dass neben der Landwirtschaft mehrere selbständige Unternehmer und Freiberufler in den Bereichen Architektur, Sanitär/Heizung, Befliesungen, Internet-Dienstleistungen, Musik/Unterhaltung und auch Trauerbegleitung in Altenvalbert ansässig sind.
Autor: Hans Wiechers